ARCHIV KBV-Kassel
Imker und Landwirte HNA, 03.04.13

Wolfhagen/Zierenberg. „Und wäre nicht der Bauer, so hätten wir kein Brot. Und wäre nicht die Biene, so hätte der Bauer Not.“ Dieser volkstümliche auf einer Leinwand zu lesende Spruch bildete symbolisch das Fundament einer Premiere im rappelvollen Saal der Wolfhager Chattenturm-Gaststätte.
Auf Initiative des Imkervereins Wolfhagen trafen sich dort erstmalig rund 100 regionale Imker und Landwirte zu einem Gedankenaustausch. Einziges Thema: Das weltweit zunehmende Bienensterben. Davon blieben auch die etwa 70 aktiven Bienenzüchter in den beiden Imkervereinen Wolfhagen und Zierenberg nicht verschont.

Gründe für das Bienensterben sind zum einen derBefall von Bienenvölkern durch die gefürchtete Varroamilbe, aber auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, hier an vorderster Stelle das Insektizid Neonikatinoide.

Kreisvorsitzender Richard Trutti sowie Andreas Wassmuth, Vorsitzender des Imkervereins Wolfhagen: „Die Bienenverluste haben vielerlei Ursachen. Wir müssen daher unsere Bienen vor vermeidbaren Gefahren schützen.“ Das ist nach Meinung der beiden Bienenzüchter nur zu verwirklichen, wenn Imker und Landwirte kooperativ an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen.

Trutti: „Die Landwirte benötigen unsere Bienen zur Sicherung und Bestäubung ihrer Ernte und wir brauchen die bäuerlichen Früchte, damit unsere Bienen Honig und Pollen eintragen können. Imker und Landwirte sind also aufeinander angewiesen und sollten daher auch harmonisch zusammenarbeiten.“
Sachliche Diskussionen

Die um ihre Völker bangenden Imker stellten in einer lebhaften und sachlichen Diskussion klar, dass sie den Landwirten in Sachen Bienensterben durch den Einsatz von Spitzmitteln keine Schuld zuweisen. Denn um ein gesundes Wachstum der Pflanzen und damit eine optimale Ernte zu gewährleisten, ist ein Spritzen unumgänglich.

Dies untermauerte auch Johannes Gerhold vom regionalen Landwirtschaftsverband: „Unsere Landwirte, die alle über einen Pflanzenschutz-Sachkenntnisnachweis verfügen, wissen um ihre persönliche Verantwortung gegenüber der ihnen anvertrauten Flora und Fauna. Sie halten sich streng an die gesetzlichen Vorgaben und vergiften auf keinen Fall Natur und Umwelt. Sie würden sich ja sonst selbst schaden.“

Einhelliges Fazit des Abends: Imker und Landwirte wollen zukünftig vor Ort noch intensiver kommunizieren und zusammenarbeiten, um gemeinsam dem Bienensterben im Wolfhager Land einen Riegel vorzuschieben. (zih)
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